[Kino-news] kts Kino-News #23

Frank Moesle Kinoteam Stuttgart <kinoteam@bawue.de>
Sun, 09 Sep 2001 17:23:06 +0200


Hallo Kinofreunde,

in Berlin ging gerade die IFA, die internationale Funkausstellung,
zu Ende. Wir möchten die Gelegenheit nutzen und Euch einen kleinen
Erfahrungsbericht aus Berlin liefern. Desweiteren möchten wir Euch
den neuen Service vom Kinoteam Stuttgart für AvantGo vorstellen
und am Ende noch einen Hinweis auf die vielen neuen Gastkritken geben.


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  Filmkritiken mobil (ml)
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Kleine elektronische Begleiter, sog. PDAs (Personal Digital Agents),
erfreuen sich unter anderem bei uns im Kinoteam wachsender Begeisterung.
Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen, einen bisher recht
kleinen Teil unseres Angebots speziell für mobile Endgeräte bereit zu
stellen. Unter http:/www.kinoteam.de/avantgo/ können derzeit alle Termine
der laufenden Woche, sowie Filmkritiken zu aktuellen oder in kürze
startenden Filmen abgerufen werden.
Als kleine Besonderheit kann der Benutzer des PDAs direkt eine Gastkritik
verfassen, die beim nächsten Datenabgleich mit dem PC automatisch zu uns
geschickt und dann wie eine herkömmliche Gastkritik veröffentlichen wird.

Der Zugriff auf die Seiten kann mit normalen WWW-Browsern erfolgen oder
mit Programmen wie Plucker oder AvantGo, die ein Offline-Betrachten der
Informationen ohne bestehende Internetverbindung ermöglichen.

Zum Abrufen mit AvantGo muss nach erfolgter Anmeldung unter "My Account"
über die Schaltfläche "Create Channel" ein sog. Custom Channel erzeugt
werden. Location ist http://www.kinoteam.de/avantgo/ als Maximalgröße
sollte ca. 100kB ausgewählt werden und die Link Depth muss auf 2 stehen,
damit auch wirklich alle Informationen heruntergeladen werden.
Schließlich noch "Include Images" auf "Yes" und "Follow Off-Site-Links" 
auf "No" einstellen und den neuen Kanal mit der Schaltfläche "Save" 
anlegen. Beim nächsten HotSynch des PDA werden die Seiten übertragen.

http://www.kinoteam.de/avantgo/
http://www.avantgo.com/


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  IFA 2001 (fm)
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Ich (Frank M.) hatte die Möglichkeit, zwei Tage lang durch die Hallen 
der Funkausstellung in Berlin zu streifen. Und es gab einiges zu
sehen. Mein Bericht ist etwas technisch, aber ich behaupte, wer in 
einem halben Jahr mitreden können will, sollte ihn gründlich lesen.

Mein erster Eindruck war: Wo ist denn hier die ausgestellte Technik? 
Denn in fast jeder Halle sah man zuerst eine große Showbühne. Meist
war darauf ein Gewinnspiel, eine Aufzeichnung einer Fernsehsendung
oder ein Auftritt irgendeiner Newcomer-Band zugange. Dabei war es
dann auch noch höllisch Laut. Die wirklichen Highlights waren oft
in irgendwelchen Eckchen versteckt.

LASER-TV

Schneider präsentierte wie schon so oft sein Laser-TV. Jedesmal
ist es angeblich wieder Marktreif, und jedesmal nach der IFA hört
man dann wieder zwei Jahre nichts davon. Faszinierend ist es 
allerdings schon. Gezeigt wurde, wie Fernsehbilder in beeindruckenden
Farben und mit perfekter Bildschärfe auf Kugeln, Zylinder und 
natürlich Leinwände projiziert werden könnten. Zur Erinnerung:
Beim Laser-TV wird nicht wie beim Film- oder Diaprojektor mittels
Optik auf eine Leinwand scharfgestellt. Das Bild wird hingegen mit
einem Laser ähnlich wie bei einer Fernseh-Bildröhre punktweise
dargestellt. Und da der Laser immer scharf ist, ist das Bild immer
scharf.

RÜCKPROJEKTIONS-FERNSEHER

Philips zeigte auch ein interessantes neues Prinzip für Rückprojektions-
Fernseher, die bisher immer kein wirklich gutes Bild liefern konnten. 
Hier werden die drei Grundfarben (Rot, Grün, Blau) nicht gleichzeitig 
dargestellt, sondern abwechselnd schnell hintereinander. Im menschlichen
Auge wird daraus dann wieder ein farbiges Bild. Die damit erreichte
Qualität war durchaus mit herkömmlichen Bildröhren vergleichbar.

FLAT-PANEL-DISPLAYS

Fast jeder Hersteller hatte auch Flachbildschirme fürs Fernsehen im 
Programm. Kleine LCDs in Computerbildschirmgröße, aber auch richtig
große Plasma-Displays bis etwa 1,5 m Diagonale. So langsam kommen
die Preise der Displays auch in die Größenordnung eines guten
Projektors (ab ca. 10.000 DM) und sind für Heimkino-Fans somit 
durchaus eine Alternative.

DVD-RAM

Nachdem die DVD-Rom schon erhältlich ist, gibt es jetzt bei fast
allen Firmen die DVD-Ram, also die wiederbeschreibbare DVD. Ein
Problem dabei ist aber, dass sich die Firmen nicht auf einen 
Standard einigen können. Da gibt es zum Beispiel DVD-RW, DVD+RW und
DVD-RAM, und alle sind nicht wirklich kompatibel. Wer hier jetzt
einsteigt, ist zwar als erster dabei, muß aber befürchten, in
ein paar Jahren auf das falsche Pferd gesetzt zu haben - so wie
damals mit Video 2000 und Betamax, als sich VHS durchsetzte.

DVD-RAM war der erste Standard auf dem Markt. Er wurde von
Matsushita entwickelt und wird heute hauptsächlich von Panasonic, 
Hitachi und Toshiba unterstützt. Die Rekorder sind schon erhältlich,
aber die darauf aufgenommenen Medien lassen sich nur in DVD-RAM-
Rekordern wieder abspielen. Die Hauptzielgruppe von DVD-RAM ist
der Einsatz im Computerbereich.

Kurz danach DVD+RW von Philips und Sony auf den Markt. DVD+RW hat 
den großen Vorteil gegenüber DVD-RAM, dass die damit aufgenommenen 
DVDs in fast allen herkömmlichen DVD-Playern, die jetzt schon in
den Haushalten stehen, wiedergegeben werden können.

Weiterhin gibt es noch den Standard DVD-RW von Pioneer, JVC und
Sharp, der aber meines Erachtens wenig Chancen im Markt hat, obwohl 
bisher er als einziger vom DVD-Forum, dem DVD-Standardisierungs-
gremium akzeptiert wurde.

Übrigens haben die meisten Player digitale Videoeingänge, d.h. das 
Überspielen von selbst mit einer digitalen Videokamera aufgenommenen 
Videos über i-Link (Firewire) auf DVD ist kein Problem. Das digitale 
Kopieren von DVDs wird natürlich verhindert. ;-)

MPEG-KAMERAS

Sony präsentierte dieses Jahr unter anderem eine neue winzige
Video-Kamera. Sie hat ein neues Kassettenformat, was etwas kleiner
als eine Streichholzschachtel ist. Darauf passt ungefähr eine 
Stunde digitales Video in sehr guter Qualität. Die Kamera ist
momentan der kleinste und leichteste Camcorder der Welt und kaum 
größer als eine Zigarettenschachtel. Dabei ist alles eingebaut, was 
man sich denken kann: LCD-Farbmonitor, Sucher, Memory Stick für
Digitalfotos, Bluetooth-Schnittstelle zur Funk-Anbindung an den PC
und vieles mehr. Wenn man ein Bluetooth-Handy oder oder Festnetz-
Adapter hat, kann man mit dem Ding sogar im Internet surfen.
Mit momentan etwa 4500 DM ist die Kamera aber auch nicht billig.

DIGITAL-TV SAT

Inzwischen wird es Standard, dass Fernseher den digitalen
Satelliten-Receiver gleich eingebaut haben. Praktisch jeder
Hersteller hat solche Geräte vorgestellt. Das ist dann verbunden
mit MHP, der Multimedia Home Platform, so eine Art Nachfolger
vom Videotext. Das wird schon von fast allen Programmen gesendet
und bietet Grafiken, Programmführer, Spiele und manchmal sogar
Internet-Zugriff. Nur Thomson versucht gerade, zusammen mit
Microsoft eine Alternative auf den Markt zu bringen: TAK nennt
sich deren interaktive TV-Anwendung, die allerdings einen 
Telefonanschluss benötigt. 
Sony geht noch einen Schritt weiter. Dort wurde auch ein Fernseher
gezeigt, an den man direkt eine Festplatte anschliessen kann. Und
die arbeitet dann als Videorecorder. Und es ist sogar möglich, das
Gerät ins Internet zu hängen. Es wurde gezeigt, wie man per Web
und sogar WAP seinen Videorecorder programmieren kann.

DIGITAL TERRESTRISCH

Und noch ein Kampf bahnt sich an: DAB gegen DVB-T. DAB ist Digital
Audio Broadcasting, der Nachfolger von UKW-Rundfunk. DVB-T ist
das digitale Fernsehen über Antenne, das z.B. in England schon
fast in jedem Haushalt zu finden ist. Da aber beide hier nicht
so richtig in die Gänge kommen, will jeder ein Stück vom Kuchen
des anderen abhaben. DAB kann jetzt auch Video, DVB-T auch nur
Audio. Desweiteren gibt es noch einen neuen Mitspieler: DRM, das
Digital Radio Mondiale, wird der Nachfolger des Mittelwellen-Radios.

Sowohl DAB und DRM sind schon auf weiträumig Sendung, bei DVB-T 
gibt es erst kleine Testsender. Geräte kann man momentan allerdings
im herkömmlichen Fachhandel nur für DAB kaufen.

LAUTSPRECHER-ARRAY

In der Forschungsecke der IFA, dem Technisch-Wissenschaftlichen Zentrum
wurde eine beeindruckende Erfindung gezeigt, die schon bald Einzug in
die Kinos nehmen könnte. Es handelt sich dabei um eine neuartige 
Ansteuerung von Lautsprechern, die Raumklang von Dolby-Digital- oder
DTS-Quellen bedeutend besser und naturgetreuer in großen Räumen
wiedergeben kann. Der Trick dabei ist, dass etwa 50 Lautsprecher
so angesteuert werden, das an jedem Punkt des Raumes der gleiche Klang
herrscht. Die Folge ist, dass man direkt an der Wand neben einem 
Lautsprecher oder mitten im Raum stehen kann, und es klingt immer
identisch. Das eignet sich somit besonders für große Räume wie Kinos,
wo damit erreicht wird, das jeder Zuschauer das gleiche ideale 
Klangerlebnis hat - und nicht nur der, der in der Mitte sitzt.
Allerdings wird sich das momentan wohl kaum mit THX in Einklang 
bringen lassen.

Natürlich war auch DVD an jeder Ecke zu finden. Und Pioneer lockte
die Zuhörer sogar damit in ihr kleines Kino, in dem sie die Trailer 
zu "Herr der Ringe" zeigten. Nur wenn man bereit war, sich eine 
Lobeshymne auf ihren neuen (und tatsächlich gut klingenden) Surround-
Verstärker anzuhören, konnte man auch die Trailershow ansehen. :-)


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  viele neue Gastkritiken (fs)
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Wie wir hocherfreut zur Kenntnis nehmen, hat die Anzahl der 
Gastkritiken in letzter Zeit dramatisch zugenommen. Wir freuen 
uns natürlich sehr darüber und bitten weiter um so konstruktive 
Kritiken, Meinungen und Anmerkungen!!! Sollte mal ein Film noch 
nicht in der Datenbank sein, bitte meldet uns das, wir legen den 
Film dann umgehend an.

Ihr könnt Gastkritiken eingeben, indem Ihr im KTS Review
http://www.kinoteam.de/review/index.php3 auf einen Film klickt,
und dann am Ende der Seite "Dein Kommentar zum Film" anwählt.

Solltet Ihr noch Fragen dazu haben, so meldet Euch bitte bei
uns: kinoteam@bawue.de.

Euer
Kinoteam Stuttgart
http://www.kinoteam.de